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Pressestimmen

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Rhein-Sieg-Rundschau, 28.9. 1999

In der Stadtgalerie "Alter Turm" in Lülsdorf sind die beinahe naturalistischen Landschaftsbilder des 47jährigen Malers Frank Hahn aus Sankt Augustin noch bis zum 17. Oktober ausgestellt. Foto: Kläsener

Maler liefert dem 20. Jahrhundert angemessene Version der Kreidefelsen

Landschaft als Katalysator

gw Niederkassel. Seine Bilder tragen in der Regel Titel wie "Indigo und Rosa", oder "Blau, Grün und Weiß", die mithin lediglich die Farbpalette bezeichnen, aus der die Werke komponiert sind, und weniger die Landschaft benennen, die sie darstellen. Was schon zeigt: Frank Hahn aus Sankt Augustin, der zur Zeit in der Niederkasseler Stadtgalerie "Alter Turm" in Lülsdorf ausstellt, geht es eher um die Farbe, um Farbklänge, als um das Sujet. Frank Hahn (47), der zunächst Mathematik, Philosophie und Erziehungswissenschaften studierte, bevor er 1975 zur Kunst fand, ist ein Maler durch und durch, dem die Landschaft zunächst nur als Katalysator von Stimmungen dient, die sie hervorruft und weitergibt.

Genauso gut könnte Frank Hahn abstrakt malen. Dass seine Bilder, dennoch beinahe naturalistisch sind wenngleich reduziert und abstrahiert, zeigt: Frank Hahn ist auch ein Romantiker, der sehr wohl weiß,dass die Natur Metapher sein kann für Wachstum gleichermaßen wie für Vergänglichkeit, Metapher auch für die unterschiedlichen Situationen der menschlichen Existenz. Das wusste auch schon der große Caspar David Friedrich, der mit Frank Hahn nicht nur die Liebe zu Rügen teilte. Wie Friedrich sich an den Kreidefelsen der größten deutschen Insel versuchte, so hat auch der

Sankt Augustiner sich dieses Motivs angenommen und eine dem 20. Jahrhundert angemessene Version geliefert. Wie überhaupt Hahns Landschaften sich irgendwo an der Ästhetik der Massenkultur zu orientieren scheinen. Seine Bilder, großflächig und meist hart konturiert, erinnern, wie auch die Monochromie der Binnenflächen, an die Hinter-gründe von Comic-Strips, sind gleichwohl von einer subtileren Malweise und einer bezaubernden Atmosphäre - die lichten,sonnendurchfluteten Wiesen ebenso wie die düsteren, von der Sieg überfluteten Landschaften etwa oder die Industrielandschaften mit Fabrikschloten, die sich giftgelb im Wasser spiegeln. Vor allem die norddeutsche Landschaft mit ihrem Zusammenspiel von Himmel, Erde und Wasser mit ihrer endlos erscheinenden Weite hat es dem Maler angetan, ebenso wie die heimische Sieg, wenn sie aus dem Flussbett tritt und gewohnte Motive in ungewöhnliche Perspektiven und Stimmungen verwandelt. In der Regel malt Frank Hahn auf Leinwand, zuweilen auch auf Holz, dessen Maserung den Bildern je nach Lichteinfall zusätzliche Strukturen verleiht.

Die Ausstellung ist bis 17.Oktober, samstags von 14 bis 18 Uhr, sonntags von 10 bis 18 Uhr, zu besichtigen


 

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Generalanzeiger 9./10.10.1999

Hartfaser und Graukarton sind seine Leinwände

Kunst Landschaften von Frank Hahn im "Alten Turm"

 NIEDERKASSEL. Man fühlt sich seltsam vertraut mit seinen Landschaften. Eine Wolke spiegelt sich abstrakt in der Wasseroberfläche, die Konturen der Bäume lassen das dichte, detaillierte Blattwerk, erahnen, und die Auen am Wasser weiten mit ihren satten Grüntönen den Blick für die Ferne. Der Augustiner Künstler Frank Hahn malt Sieg- und Rheinlandschaften. Er erfasst dabei in großen Farbflächen das "Typische", ohne seine Landschaftsmotive konkret lokalisieren zu müssen. Ähnlich ist es auch mit seinen Landschafts-Bildern von der Ostsee-Insel Rügen und anderen norddeutschen Landschaften, die er derzeit in der Lülsdorfer Stadtgalerie "Alter Turm" an der Rheinstraße zeigt.

Immer wieder bringt er die Landschaften in einer unverkennbar eigenen Handschrift zur Geltung: Durch große, harmonische Farbflächen ziehen die Landschaften den Blick des Betrachters in ihren Bann. Details werden dabei unwichtig, die satte Farbgebung macht den eigentlichen Charakter seiner Bilder aus. Graukarton, Holz, Hartfaser - die "Leinwände" des in Toronto (Kanada) geborenen Künstlers sind grob und porös. Sie nehmen die intensiven Acrylfarben wie Schwämme in sich auf und ermöglichen so die tiefe Leuchtkraft und die pralle Fülle der Bilder. Trotz der vollen Farben ist ein ganzes Bild niemals übersättigt. 

 

Wasser, Land, Himmel - das Landschaftsensemble spielt immer mit diesen drei Komponenten.Dargestellt werden sie meist mit nur zwei oder drei eigenen Farben, violett und gelb, blau,. grün und grau. Techniken aus dem Kunst-Druck scheinen hier ins Malerische übertragen. Da schöpft Hahn, der während seines Studiums der Mathematik, Philosophie und Erziehungswissenschaft in Bonn auch eine Ausbildung in Druckgrafik und Aquarellmalerei am Studio für Kunsterziehung (1979 - 1982) in Bonn abschloss, aus verschiedenen Techniken.

Der Mensch spielt in seinen naturbelassenen Landschaften keine Rolle. Denn der Maler sieht das Land mehr aus dem Blickwinkel der Natur. Allenfalls ein Landhaus erinnert an den "Einbruch" der Zivilisation. Weder Strommast noch Flugzeuge stören hier den über Himmel und Landschaft schweifenden Blick. Eine Überschwemmungssituation besitzt für Hahn nichts Bedrohliches. Sie bietet dem Maler vielmehr ein ästhetisches Bildmotiv.

Zu sehen sind die Insel- und Flusslandschaften von Frank Hahn noch bis zum 17. Oktober in der Stadtgalerie "AlterTurm" in Lülsdorf. Geöffnet ist samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr. haa

 


 
 

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General-Anzeiger 8./9.4.1995

 

Wenige Farben, Betonung der Fläche: Frank Hahn will in seinen Landschaftsbildern das Erhaltenswerte in der Natur darstellen. Foto: Franz Riener

 Erotische Formen von Mutter Erde

 Frank Hahn fängt in seinen Bildern das herbe Ostsee-Klima ein

Von Michael Hochheuser

 

 

Sankt Augustin. Das Meer, davor ein weites Feld mit einzelnen Bäumen, ein einsames Gehöft: Menschenleer sind die Landschaften, die Frank Hahn malt. Das herbe Klima der Ostsee fängt er in seinen Bildern ein, die in der Ausstellung "Rügen und Hiddensee" in der Augustiner Stadtbücherei zu sehen sind.

Einen langen Reifeprozeß haben die meisten Werke hinter sich: 1992 verbrachte Hahn eine Woche auf der Ostseeinsel; eine Vielzahl von Zeichnungen entstand dabei. "Ich bin jeden Morgen um sechs Uhr aufgestanden, um die knappe Zeit zu nutzen", erzählte der Augustiner bei der Vernissage.

Aus den Bleistift-Skizzen entstanden dann, oft erst Jahre später, im heimischen Atelier Aquarelle und Acrylbilder. Die sich nicht immer ans natürliche Vorbild halten: Oft verändert Hahn die Farbe, taucht eine ursprünglich gelbe Ebene in tiefes Lila, läßt eine Baumgruppe weg, weil sie die Bildkomposition gestört hätte.

Einfache Formen, wenige Farben, Betonung der Fläche statt der Linie - das sind die wesentlichen Elemente der Bilder des 42jährigen Künstlers, der Anfang der 80er Jahre als Autodidakt zur Landschaftsmalerei fand. Ein unmodernes Thema eigentlich - aber innerstes Bedürfnis für Hahn. "Er will die Schönheit und das Erhaltenswerte in der Natur darstellen sagte der Vorsitzende des

 

Kunstvereins Rhein-Sieg, Helmut Frotz, bei der Ausstellungseröffnung. Schönheit: Zum Beispiel in den "fast erotischen Formen von Mutter Erde", wie Frotz es formulierte. Und Erhaltenswertes - die Gefährdung wird in manchen Bildern spürbar, zum Beispiel den bedrohlich verzerrten Wolkengetürmen, die die weichen, runden Forrnen der Landschaft in "Gelbgrüner Abend" überwölben.

In ihren besten Momenten haben Hahns Werke etwas von Edvard Munch, dem großen Norweger, in ihrer düsteren Farb- und fließenden Formgebung: zum Beispiel im Bild "Mönchgut". Andere Werke wieder wirken leicht und lebendig, in leuchtendem Grün erstrahlen hier die Wiesen Rügens.

Wasser, Wiesen, Wege

Landschaften zu allen Tages- und Jahreszeiten hält der Maler fest, heitere Frühlingsbilder wie Winterdarstellungen in gedämpftem Licht. Die Motive aber bleiben stets die gleichen: Wasser, Wiesen, Wege, die zu einsam gelegenen Häusern mit unsichtbaren Bewohnern führen. Die Ausstellung in der Stadtbücherei, am Markt 1 (neben dem Rathaus), läuft bis zum 25. April . Die Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 10 bis 13 Uhr, dienstags und freitags von 15 bis 19.30 Uhr, mittwochs und donnerstags von 15 bis 17 Uhr und samstags/sonntags von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags zusätzlich von 10.30 bis 12.30 Uhr.

 

 

 

 

 


 

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